Alle Venen sind mit Venenklappen ausgerüstet, die wie Ventile wirken und das Blut nur in eine Richtung zum Herzen hin fließen lassen. Da wir Menschen aufrecht gehen, muss das Blut in den Venen beim Sitzen, Stehen oder Gehen von den Füßen „bergauf“ zum Herzen zurückfließen. Dieses Transportproblem wird bei gesunden Venen durch das Zusammenspiel der Venenklappen und der Wadenmuskelpumpe spielend bewältigt. Bei kranken Venen kommt es jedoch zur Stauung des Blutes in den Beinen. Diese Stauung bewirkt: die Entstehung von Krampfadern (varikös erweiterte Vene) das Auftreten eines Schweregefühls und von Unterschenkelschwellungen (Ödeme) das Auftreten von nächtlichen Wadenkrämpfen eine Erhöhung der Thrombosegefahr. Bei langer Bestandsdauer das Auftreten von Beingeschwüren ( Ulcera crurum venosum)
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Welche Gefahren bestehen ohne Behandlung?
Krampfadern sind nicht nur unschön, sondern können aufgrund des gestörten Blutflusses in den Venen Beinbeschwerden bereiten. Durch den erhöhten Druck in den Venen insbesondere bei Stehen und Sitzen, erweitern sich nicht nur die Venen immer stärker, sondern die restlichen Venenklappen gehen zugrunde. Es kommt zu Spannungsgefühl und Unterschenkelschwellungen, Schmerzen, Hautveränderungen (bräunliche Verfärbung, Verhärtung) und wiederholten Venenentzündungen. Schließlich können sich Unterschenkelgeschwüre ( Ulzera, „offenes Bein“) entstehen, die langwierig und kompliziert behandelt werden müssen. Da es in den Krampfadern zu einer Verlangsamung und teilweise auch zu fehlgerichteter Strömung des Blutes kommt, kann die Venenerkrankung auf die tiefen Beinvenen übergreifen und sogar zu einer tiefer Beinvenenthrombose führen. Hierdurch können irreparable Schäden an den tiefen Beinvenen entstehen.
Wie können Stauungen in den Beinen vermieden werden?
In der folgenden Merkregel ist zusammengefasst, wie Sie dem Beginn, bzw. einer Verschlechterung des Venenleidens vorbeugen können:
Folgendes kann das Venenleiden verschlechtern:
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Wie bei allen chronischen Erkrankungen ist es wichtig, diese Behandlung rechtzeitig zu beginnen. Hierzu gehören:
Welche Leistungen können wir Ihnen in unserer Praxis bieten?
Verödungsbehandlung
Wie wird die Krampfaderverödung durchgeführt?
Durch sorgfältige Untersuchungen wird festgestellt, ob sich Ihre Krampfadern für eine Verödungsbehandlung eigen. Ist eine Verödungsbehandlung angezeigt, so müssen folgende Voraussetzungen gegeben sein:
Vor der Behandlung legt der Arzt einen genauen Plan der defekten Venenabschnitte an. Bei der Behandlung wird Verödungsmittel in die Krampfadern gespritzt. Hierfür wird mit einer kleinen Nadel punktiert. Tritt hierbei ein starker Schmerz auf, müssen Sie dies sofort sagen. Nach der Injektion wird ein Kompressionsverband getragen. Bei der Verödungsbehandlung sind Sie voll belastbar, geh – und arbeitsfähig. Unmittelbar nach der Verödung müssen Sie 30 Minuten lang gehen um eine Thrombose in den tiefen Beinvenen zu vermeiden.
Können Komplikationen entstehen?
Die Verödungsbehandlung ist grundsätzlich eine risikoarme Behandlung, jedoch kann kein Arzt eine absolute Risikofreiheit garantieren. Gelegentlich treten Hautveränderungen wie bleibende Verhärtungen oder braune Verfärbungen oder Venenentzündungen im behandelten Venenverlauf bzw. der Umgebung auf. Die beabsichtigte Blutgerinnselbildung in der Krampfader ist gefahrlos. Allergische Reaktionen verschiedener Schweregrade durch das Verödungsmittel oder die Verbände sind selten. Im direkten Verlauf der verödeten Krampfadern können Hautverfärbungen (Hyperpigmentierungen), in ihrer Umgebung Besenreiser auftreten. Blutergüsse (Hämatome) gehen nach dem Skleosieren in ca. 2-3 Wochen wieder zurück, in seltenen Fällen können aber auch bräunliche Flecken zurückbleiben, die kosmetisch störend sind und nicht behandelt werden können. Eventuell auftretende kleine Hautdefekte sind dem Arzt unverzüglich zur besonderen Behandlung zu zeigen. Gelangt Verödungsmittel in eine Arterie, so kann örtlich umschriebener Gewebsuntergang (Nekrose) resultieren. Sollte es in Ausnahmefällen nach der Verödung zu einer akuten, erheblichen, schmerzhaften Beinschwellung am behandelten Bein kommen, so suchen Sie sofort Ihren Arzt zur Abklärung eine tiefen Beinvenenthrombose auf.
Aufgrund des chronischen Leidens können wieder Krampfadern entstehen. Diese können erneut verödet, falls erforderlich operiert werden. Deshalb sind Nachkontrollen erforderlich.
Worauf ist nach der Verödung zu achten?
Direkt nach der Verödungsbehandlung erfolgt eine Kompressionstherapie mittels elastischer Wickel. Anschließend muss der Patient mindestens 30 Minuten laufen. Durch dieses Laufen wird mit Hilfe der Wadenmuskelpumpe das Blut im tiefen Beinvenensystem zurück zum Herzen transportiert; sollte unerwartender Weise Verödungsmittel vom oberflächlichen ins tiefe Beinvenensystem abfließen, wird es sofort verdünnt und kann keinen Schaden anrichten und eine Thrombose somit verhindern. Sie sind nach dem Eingriff voll belastbar und können Ihrer normalen Tätigkeit nachgehen.
Wie verhindern Sie eine erneute Krampfaderentstehung?
Viel Bewegung, keine einengenden Kleidungsstücke, Tragen von Kompressionsstrümpfen, keine Wärme in Form von Wechselbädern oder Sauna e.t.c.. Viel Bewegung (Radfahren, Marschieren, Schwimmen) und keine einengende Kleidungsstücke sind empfehlenswert. Falls Sie die Pille (Ovulationshemmer) einnehmen, sprechen Sie bitte bei nächster Gelegenheit mit Ihrem Arzt